Magda Korsinsky: AUFBEGEHREN

Magda Korsinsky; in kuratorischer Zusammenarbeit mit Katharina Koch & Sylvia Sadzinski; Veranstaltungen mit Shivā Amiri, Mariama Diagne, Mariama Sow

Ausstellung

© Stefanie Rau - operative.space

Ausstellung

20.11.2021-14.01.2022 //
Mi-Sa 16:00-19:00

Wegen Krankheit bleibt die Galerie am 14.01.2022 geschlossen!

Eröffnung

19.11.2021 // 18:00 (2G + Maske)

Workshop mit Shivā Amiri

Was bedeutet es intersektionell zu denken?
23.11.2021 // 18:30-21:00 (online via zoom)
Anmeldung: mail@alpha-nova-kulturwerkstatt.de (für FLINTA*)

Artist Talk mit Magda Korsinsky & Mariama Diagne

27.11.2021 // 16:30 (2G + Maske)

Filmpräsentation & Gespräch mit Mariama Sow + Gästen

PROJEKTIONEN
2.12.2021 // 19:00 (2G + Maske)

 

Bilder

Bilder Eröffnung

 

Fotos: Katharina Koch

 

Bilder Ausstellung

 

Fotos: Carolin Seeliger

Presse

Siebdruck – Text – Wandcollage

In ihrer Einzelausstellung AUFBEGEHREN untersucht Magda Korsinsky, wie sich patriarchale und sexistische mit rassistischen, ableistischen, lookistischen und klassistischen Strukturen auf die Sexualität von Personen, die von den genannten Strukturen betroffen sind, auswirken. Anhand von Siebdruck- und Textarbeiten geht die Künstlerin Fragen nach der Bedeutung von Körper und Kleidung in Bezug auf Sexualität und dem Aufbegehren gegen normative Vorstellungen und Zuschreibungen nach.
Den Ausgangspunkt bildet eine umfangreiche Recherche der Künstlerin. In von ihr geführten Interviews mit von Mehrfachdiskriminierung betroffenen Personen kommen Erfahrungen von gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsverhältnissen sowie Strategien des Umgangs und der Selbstermächtigung zur Sprache. Die Ausstellung zeigt sowohl Interviewausschnitte als auch Siebdrucke von Kleidungsstücken der interviewten Personen, die durch die Siebdrucktechnik verfremdet wurden. In der Verbindung von Texten und Drucken entsteht eine Art Wandcollage, die als plurale und intersektionale Gesamterzählung von strukturellen Ungleichheiten und gesellschaftlicher Stigmatisierung sowie von Selbstermächtigung und persönlichen Emanzipationsprozessen zeugt.

Vielen Dank an die Interviewpartner*innen Stéphanie Chevallier, Teresa Fagbohoun, Michelle Iyekepolor, Rebecca Kenny, Isabel Kwarteng-Acheampong, Thủy-Tiên Nguyễn, Sadie Lune, Sanata Narco, Miriam Salih, Saadya Windauer, NN sowie an das Ballhaus Naunynstraße.
Gedruckt in der Druckwerkstatt im kulturwerk des bbk berlin.

Magda Korsinsky ist bildende Künstlerin und Choreographin, Kunst- und Tanzpädagogin. Ihre Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen präsentiert u.a. im Haus am Lützowplatz, Kunsthaus Dresden, Haus der Geschichte Wien; ihre choreographischen Arbeiten u.a. in den Sophiensaelen, dem Maxim Gorki Theater im ada Studio und am Ballhaus Naunynstrasse aufgeführt. Mit unterschiedlichen künstlerischen Medien erforscht sie Themen wie Identität, Selbstermächtigung sowie zwischenmenschliche Beziehungen und das Politische im Privaten.
magdakorsinsky.com

Programm

Was bedeutet es intersektionell zu denken?
Workshop mit  Shivā Amiri

23.11.21 // 18:30-21:00 (online via zoom)
in deutscher Lautsprache
Anmeldung (nur für FLINTA*) bis 20.11.21: mail@alpha-nova-kulturwerkstatt.de
Bitte einen Satz zur Selbstpositionierung hinzufügen

Intersektionalität scheint als Konzept mittlerweile auch im deutschen Kultur- und Kunstbereich angekommen zu sein, aber die Strukturen sind unverändert. Oft wird der Begriff entpolitisiert und die Kämpfe Schwarzer Feminist*innen ausgeblendet. Im Workshop setzen wir uns mit der Geschichte, Bedeutung und den Funktionsweisen von Intersektionalität auseinander. Dabei übertragen wir das Konzept auf unsere jeweilige Praxis: Was kann hier eine intersektionale Haltung bedeuten? Intersektionalitäts-sensibilisierte Arbeit bedeutet immer, die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsverhältnissen. Der Workshop ist als ein Lern- und Ver_lernraum zu verstehen. Somit bedarf es einer Offenheit der Workshop-Teilnehmenden für die eigene Involviertheit in Machtverhältnissen sowie kritische Reflexion in Bezug auf die eigene Haltung.

Shivā Amiri: Künstler*in, Theatermacher*in, Kurator*in. Shivā arbeitet künstlerisch zu den Themen genderfluide muslimische Realitäten, Flucht als transgenerationales Trauma und Spiritualität. Shivā ist zertifizierte Empowerment- und self-defense Trainer*in und bietet Workshops, Fortbildungen, Prozessbegleitung und intersektionale Organisationsentwicklung an.

Artist Talk mit Magda Korsinsky & Mariama Diagne
27.11.2021 // 16:30 in der alpha nova & galerie futura (2G + Maske)

Mariama Diagne (Dr. phil.), ist Tanzwissenschaftlerin und ausgebildete Tänzerin. 2019 erschien ihre Publikation „Schweres Schweben“, in der sie Qualitäten der Schwerkraft kontextualisierte und den Arbeiten Pina Bauschs gegenüberstellte. In ihrer Forschung untersucht sie in poetischen Analysen die Verflechtung von Theorie und Praxis und wirft postkoloniale Perspektiven auf Kanon und Gegenwart der darstellenden Künste und deren gesellschaftlicher Verortung. Als Dramaturgin mit dem Fokus auf Tanz und Schreiben begleitet sie Kunstschaffende mit postkolonialen Perspektiven u.a. am Ballhaus Naunynstraße. Sie ist Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft für Tanzforschung (gtf) und lebt in Berlin. 2021 wurde sie mit dem Tanzwissenschaftspreis NRW ausgezeichnet.

PROJEKTIONEN
Filmpräsentation & Gespräch mit Mariama Sow und Gästen
2.12.21 // 19:00 in der alpha nova & galerie futura (2G + Maske)

PROJEKTIONEN dokumentiert eine Tanzperformance und Recherchearbeit, in der Schwarze Frauen ihre Beziehungen zu Kleidung untersuchen und sich performativ gegen stigmatisierende Fremdwahrnehmungen auflehnen. Warum entscheiden wir uns für bestimmte Kleidungsstücke und inwieweit nimmt die rassistisch, sexistische Fremdwahrnehmung Einfluss auf diese Entscheidungen? Welche alltäglichen (Ermächtigungs-)Strategien werden u.a. mit Hilfe von Kleidung entwickelt, um sich vor Stigmatisierung zu schützen und dieser entgegenzuwirken? Diese Fragen begleiten den Gestaltungsprozess der Kleidungsstücke, die im Austausch und inspiriert von den individuellen Erfahrungen der Performerinnen entwickelt und durch Bewegungsimprovisationen inszeniert werden.

Mariama Sow ist freiberufliche Künstlerin und Kostümbildnerin und studiert Critical Studies an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit politischen Aspekten von Kleidung im Kontext von Empowerment und Repräsentation. Zuletzt absolvierte sie den Bachelor in Modedesign mit einer Forschungsarbeit zur Beziehung von Schwarzen Körpern und Kleidung.

Ein Film von Mariama Sow in Zusammenarbeit mit Isabel Kwarteng-Acheampong, Luana Naquin, Virginnia Krämer, Jasmin Eding
Kamera: Yergalem Taffere, Sound: Lea Malaika Som
PROJEKTIONEN ist gefördert durch Empower Activism vom ISD-Bund e.V

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