Feministisches Kuratieren – Arbeitsgruppe

Joris Bas Backer, Dr. Katja Kobolt, Magda Korsinsky & Gäste, initiiert von District Berlin (Suza Husse, Andrea Caroline Keppler) und alpha nova & galerie futura (Katharina Koch, Dorothea Nold)

Symposium/Round Table

Joris Bas Backer

Präsentationen & Gespräche

9.3.2017 // 30.5.2017 // 17.11.2017

(In search for) feminist curating – possible and imaginary templates

Workshop & Gespräch mit Dr. Katja Kobolt & Gästen
17.11.2017 // 17:00-20:30

2. Treffen FK

Körperliches Warm-up angeleitet von Magda Korsinsky
Projektpräsentation Magda Korsinsky & Gespräch
30.5.2017 // 17:00-20:00 (bei District Berlin)

1. Treffen FK

Einführung durch die Initiatorinnen & Gespräch
9.3.2017 // 17:00-20:00

Die AG Feministisches Kuratieren möchte einen regelmäßigen Austausch zu Perspektiven und Praxen intersektionalen feministischen Kuratierens initiieren.

In einer Gruppe interessierter Kurator*innen, Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen wird sich mit Inhalten und Strukturen, Handlungsfeldern und -formaten auseinandergesetzt. Zusammen möchten wir in Richtung eines Leitfadens – oder simply Inspirationen – solidarischen feministischen Handelns in Bezug auf das Feld des Kuratorischen arbeiten. Die Idee dazu kam letzten Sommer während des von der AG Arbeit / Haben und Brauchen anlässlich ihrer Posterpublikation We Imagine a Persona organisierten Frühstücks auf.

Wir versuchen möglichst vielfältige Erfahrungen, Politiken, Diskurse und Praxen einzubeziehen, die gegenwärtige Feminismen prägen, und diese gemeinsam produktiv zu machen für Fragen wie z.B.: Was verstehen wir überhaupt unter feministischem Kuratieren? Welche Themen, Fragen und Problematiken stellen sich in dieser Hinsicht? Welchen politischen Handlungsbedarf sehen und definieren wir? Was sind die Kontexte, in die wir intervenieren (wollen)? Inwiefern kann von einem Wir gesprochen werden? Wie können solidarische, inklusive Strukturen und Praxen im Kunstfeld aussehen, geschaffen und umgesetzt werden? Welche Allianzen mit weiteren macht- herrschaftskritischen Perspektiven sind heute notwendig? Wie arbeiten wir zusammen?

Dies sind erste Fragen. Wir stellen uns vor, dass die inhaltlichen Schwerpunkte der Treffen jeweils von der Gruppe gemeinsam festgelegt werden und sich jeweils eine oder mehrere Personen finden, das nächste Treffen mit einem diskursiven, künstlerischen oder anderen Input vorzubereiten. Langfristig geht es uns um das gemeinsame Erarbeiten und praktische Umsetzen von Möglichkeiten, ungleichen, ausschließenden und marginalisierenden Strukturen und hegemonialen Repräsentationsformen im Kunstfeld, mit solidarischen und inklusiven Praxen sowie queeren Repräsentationsformen entgegenzutreten.

(In search for) feminist curating – possible and imaginary templates

Workshop & Gespräch mit Dr. Katja Kobolt & Gästen
17.11.2017 // 17:00-20:30

„Art practice and curating, if acknowledged as spaces of production and not mere representations of knowledge, are not only struggles for visibility but an event of an inter-relational space, which is (hopefully) uncanny and slippery enough not to be completely caught in processes of valorization and commodification.“ (Katja Kobolt)

Katja Kobolt arbeitet als Kuratorin, Kunstvermittlerin, Autorin, Dozentin und Produzentin mit feministischen Impetus. In ihrer individuellen Praxis sowie in kollektiven Zusammenhängen geht es ihr darum, Unmöglichkeiten zu brechen und (meistens situative) emanzipatorische Räume zu schaffen. Das von ihr moderierte offene, dritte Arbeitstreffen der AG FemKur am 17. November sondiert Strukturen, mit denen andere Formen der Soziabilität konturiert werden können, die gemeinsame Wissensproduktion und Austausch entstehen lassen sowie Handlungsräume erweitern. Während des Arbeitstreffens, das sich zugleich als Forumsgespräch gestalten soll, will Katja zusammen mit den Teilnehmer*innen (und ausgehend von ihren je eigenen Genealogien und Positionierungen) verschiedene Methoden feministischen Kuratierens an- und besprechen. Das Augenmerk richtet sich dabei auf bestehende sowie mögliche und imaginäre Produktions-, Interaktions- und (Re)Präsentationsformate (der Kunst): Denn Formen (der Wissensrepräsentation) können selbst zu Wissen werden.

Workshop mit Katja Kobolt, alpha nova & galerie futura, 2017

Katja promovierte 2006 Literaturwissenschaft an der LMU München zur Pragmatik der Kriegsliteratur von Frauen und feministischen Kanonisierungmodellen. Sie arbeitet seit den späten 1990-er Jahre im Kunst- und Kulturbereich: vor allem ihre langjährige Zusammenarbeit mit dem Verein und Festival City of Women Ljubljana, das sie 2007-2008 auch leitete, sowie mit dem kuratorischen Kollektiv Red Mined sind formativ für ihre Praxis und feministisches Denken. Seit einem Jahr arbeitet Katja in München im städtischen Kunstraum Lothringer13_Florida und zusammen mit der Künstlerin und Kunstvermittlerin Maximiliane Baumgartner im Aktionsraum und Kunstprojekt DER FAHRENDE RAUM, der Aktionspädagogischeformate re-enactet. Zusammen mit Suza Husse (District Berlin) sowie anderen Künstler*innen, Aktivist*innen und Initiativen arbeitet Katja an einer Kunst- und Kunstvermittlungsplattform über und zu Postmigrationsgesellschaft: no stop non stop. Außerdem co-konzipierte, co-kuratierte und/oder co-produzierte Katja folgende Projekte: 13. und 14. Internationales Festival City of Women, Living Archive Editionen, 54. Oktober Salon Belgrad sowie Endless Red Mined Symposium, A Space Called Public von Elmgreen & Dragset, GUESTures von Margareta Kern, Cross Border  Experience, Natural Relations und Humour Works, Warmarkt Inc., etc. Katja schreibt über Kunst, Literatur, Leben und Feminismus: u.a. Performative Gestures Political Moves, No One Belongs Here MoreThanYou, The Living Archive: Curating Feminist Knowledge, GUESTures und lehrt (zu letzt an der HU zu Berlin).

Vorbereitende Literatur
Nataša Petrešin-Bachelez. 2017. “For Slow Institutions”. In: E-Flux Journal #85 – October 2017. http://www.e-flux.com/journal/85/155520/for-slow-institutions/
Red Mined (Danijela Dugandžić, Katja Kobolt, Dunja Kukovec, Jelena Petrović) and Jelena Vesić. 2014. “ No one belongs here more than you”, “Where and what is a museum?”, “Exhibition as scripted space: The modes of production and the production of modes”, “Feminist exposure with(in) the living archive?”, “Production in times of trouble”. In: Red Mined and Jelena Vesić (eds.). 54th October Salon. no one belongs here  more than you. The Living Archive: Curating Feminist Knowledge. Belgrade, KCB, 12-15, 28-29, 72-74, 88-95, 138-142, 202-205. https://kkobolt.files.wordpress.com/2016/01/katalog-eng-sept-2014.pdf
Jelena Petrović. 2015. “Social engagement in art between individual work and collective practices: feminist principles“. In: [BLOK] Ana Kutleša, Ivana Hanaček, Vesna Vuković (eds.). Journal Život umjetnosti , 97-2015, 48–67. 
http://www.ipu.hr/content/zivot-umjetnosti/ZU_97-2015_048-066_Petrovic.pdf

 

2. Treffen FK

Körperliches Warm-up angeleitet von Magda Korsinsky
Projektpräsentation Magda Korsinsky & Gespräch
30.5.2017 // 17:00-20:00 (bei District Berlin)

17:15-18:00 KÖRPER und REGENERATION
Körperliches warm-up und eine kleine körperliche Partner*innen-Aufgabe zum Thema Weitergabe und Transformation von weiblich konnotierten Gesten, angeleitet von Magda Korsinsky

18:00-18:15 Projektpräsentation von Magda Korsinsky

18:15-18:45 VOICE YOUR NEEDS
Gemeinsames Sammeln unterschiedlicher Begehren und Bedürfnisse und Kleingruppenbildung sich über Praxen austauschen Ein- und Ausschlüsse durch Sprachlichkeiten weiße Räume öffnen/Inklusion/Solidaritätsprinzip
Wer gibt wem den Raum zu sprechen, wie laufen Prozesse von (Re)präsentation ab und unter welchen Bedingungen?
Teilen von Ressourcen, Wissen, Räumen, wie kann mit unterschiedlichen Positionen, Voraussetzungen und Privilegien innerhalb eines gemeinsamen Projektes umgegangen werden?
>wie kann/sollte darüber gesprochen werden, Entscheidungen getroffen werden (erste praktische Zugänge/Tools, sich damit auseinanderzusetzen)

18:45-19:40 ARCHIPEL für Austausch in kleineren Gruppen / Inseln
Austausch und gemeinsames Arbeiten entlang der unterschiedlichen zuvor formulierten Begehren, Bedürfnisse, Needs

19:40-20:00
Präsentationen aus den Gruppen (sammeln und teilen), gemeinsames Entscheiden über das nächste Treffen

Wir freuen uns sehr, dass Joris Bas (http://www.basbasbacker.net/) das Treffen zeichnerisch dokumentiert.

alle Bilder: Joris Bas Backer

 

1. Treffen FK

Einführung durch die Initiatorinnen & Gespräch
9.3.2017 // 17:00-20:00

 

Brainstorming, Ausschnitt Gesprächsnotizen, 1. FK Treffen, 2017

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