Katja von Helldorff: claim ’n‘ gain

Katja von Helldorff & Mädchen vom Alia Mädchenzentrum, Ulrike Jordan, Guido Müller & Julia Oesterreich

Ausstellung, Präsentation, Workshop

Skizze: Katja von Helldorff

Workshop, Recherche & Präsentation

Workshop, Recherche Oktober 2013 //
Präsentation 27.10.2013 // 17:30

Bilder

Fotos Präsentation

 

Fotos: alpha nova & galerie futura

Mit freundlicher Unterstützung: Bezirksamt Treptow-Köpenick, Amt für Weiterbildung und Kultur/Dezentrale Kulturarbeit

claim ’n‘ gain – eine genderkritische Spurensuche im Kiez

Workshop – Recherche – Präsentation

Geschlecht als soziale Kategorie spielt eine ausschlaggebende Rolle für die potentielle Partizipation und Interaktion im eigenen Kiez und darin, wie Räume wahrgenommen, angeeignet und gestaltet werden. Spuren davon finden sich an den konkreten Orten (öffentliche Plätze, Läden, Cafés, …) sowie in den Geschichten der dort lebenden und arbeitenden Menschen. Die geschlechtliche Dimension ist jedoch in den offiziellen Kiez-Geschichtsschreibungen bislang unterbelichtet. Im Rahmen des Projekts „claim ’n‘ gain“ suchen und legen Künstler_innen, Wissenschaftler_innen und Bewohner_innen entsprechende Spuren in den aneinander angrenzenden Kiezen Nord-Treptow und Kreuzberg aus einer genderkritischen und generationsübergreifenden Perspektive.

Die Wissenschaftler_innen Guido Müller und Julia Oesterreich begeben sich dafür auf die Spurensuche nach z.B. Musikerinnen und Schriftstellerinnen, die hier leb(t)en und wirk(t)en, der Geschichte lokaler widerständiger Künstlerinnen im 3. Reich oder der von Dissidentinnen zu DDR-Zeiten, um deren Handlungsräume in den beiden Kiezen zu kartieren.

In einem mehrtägigen Workshop greifen die Künstlerin Katja von Helldorff und die jungen Frauen vom „Alia Mädchenzentrum“ die Spuren der historischen Frauenbiografien auf und verknüpfen diese mit dem subjektiven Erleben der Workshopteilnehmerinnen vom eigenen Kiez.

Die Kunsthistorikerin Ulrike Jordan und die Senior_innen aus dem Pflegewohnheim „Alt-Treptow“, das in direkter Nachbarschaft zur alpha nova-kulturwerkstatt liegt, kartieren in Gesprächen und gemeinsamen Spaziergängen die Umgebung anhand persönlicher Erinnerungen.

Diese drei unterschiedlichen Herangehensweisen an die Spurensuche und das Spurenlegen ermutigen dazu, an der Geschichtsschreibung des eigenen Kiezes zu partizipieren und deren scheinbare Objektivität zu hinterfragen. Dazu gehören auch die Fragen, wessen Biographien in die offizielle Kiezgeschichte eingeschrieben sind, welche hingegen unsichtbar bleiben bzw. aus einer solchen ausgeschlossen werden, und wer sich in welcher Form den Kiez aneignen und am Kiezleben teilnehmen kann. Dabei spielen Geschlecht und Alter ausschlaggebende, da Geschichte und Raum mit produzierende und strukturierende Rollen.

Übergeordnet zielt das Projekt darauf, den nachbarschaftlichen Austausch von Anwohner_innen beider Kieze der ehemaligen Ost- bzw. Westbezirke zu intensivieren.
Die recherchierten und erstellten Materialien werden am 27. Oktober 2012 in einer Installation zusammengeführt, die Katja von Helldorff gemeinsam mit den Frauen vom Alia Mädchenzentrum baut und in der eine individuelle Karte vom Umfeld mit sehr subjektiven Perspektiven entsteht.
„claim ’n‘ gain“ ist ein Projekt „in progress“. Zwischen August und Oktober 2012 findet die erste Annäherung an die Thematik durch die Sammlung und Aufarbeitung des bis dato recherchierten und produzierten Materials (Texte, Fotos, Audio-Files, Interviews, Objekte) statt. Geplant ist die kontinuierliche Weiterführung durch Recherche und Sammlung sowie der Aufbau eines digitalen Archivs.

claim ’n‘ gain – eine genderkritische Spurensuche im Kiez ist eine Zusammenarbeit von: alpha nova & galerie futura, Alia Mädchenzentrum, Katja von Helldorff / Material*Mafia, Ulrike Jordan, Julia Oesterreich sowie dem Pflegewohnheim Alt Treptow (Unionhilfswerk).

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