Lisa Glauer: Domestic Warscapes

Lisa Glauer

Ausstellung

Lisa Glauer, Signaling - Landing, Filmstill, 2016

Ausstellung

20.3.–1.5.2016 //
Mi-Sa // 16:00–19:00

Eröffnung

19.3.2016 // 19:00

Performance

31.3.2016 & 9.4.2016 // 19:00

Artist Talk

Lisa Glauer und Robert Hubert
14.4.2016 // 19:00

Bilder

Bilder Eröffnung und Ausstellung

 

Fotos alpha nova & galerie futura

 

Videoanimation und Zeichnungen

Domestic Warscapes beschäftigt sich mit den sozioökonomischen und ökologischen Auswirkungen der brachialen Grenzziehung zwischen San Diego (USA) und Tijuana (Mexiko). US-Industrie wandert seit Jahren über die Grenze nach Mexiko ab, wo gerechte Entlohnung, Arbeitsrechte und Umweltschutz nachlässiger verhandelt werden. Die durch Industrieanlagen verursachten Umweltschäden beeinträchtigen die Gesundheit der Menschen in der Grenzregion. Muttermilch hat hier eine der höchsten Vergiftungsraten weltweit. Ein Parallelmarkt ist entstanden, bei dem Frauen selbstorganisiert über Plattformen im Internet ihre vermeintlich „gesunde“ Milch anbieten. Die Künstlerin Lisa Glauer nutzt die vor Ort online bestellte und an arrangierten Übergabeorten gekaufte Muttermilch als Zeichenmaterial und schreibt damit die Penetration von Umweltgiften in den menschlichen Körper mit in ihre Werke ein. In ihren Arbeiten finden sich wiederholt Abbildungen von Kriegsgeräten und industriellen Anlagen, die propagandistischen Symboliken einer hegemonialen Vorstellung von Mensch über Natur entnommen sind. Die materielle Ebene der weiblich konnotierten Muttermilch wird mit der inhaltlichen mit ihren imaginiert männlichen Symbolen konfrontiert und letztendlich in der Form verwoben, dass geschlechtliche Zuschreibungen irritiert und durchkreuzt werden.
Die Ausstellung Domestic Warscapes präsentiert Zeichnungen und einen Animationsfilm, der aus einzelnen Milch­zeichnungen besteht und durch seine bewegten Elemente das festgebrannte Material Muttermilch wieder auflöst und körperlich werden lässt. Zwei Performances lassen den Zeichenprozess auch zur Vermittlungsmethode werden: Mit der Performance Plotting human border milk wird ein umfunktionierter Plotter zur Zeichenmaschine. Während der Performance Ironing human border milk werden die Milchzeichnungen durch Bügeln sichtbar gemacht. Mit dem Fehlen einer unmittelbaren Überprüfbarkeit der zunächst unsichtbaren Zeichnungen wird das Sichtbarwerden zudem zum Erkennungsprozess.

Lisa Glauer taught as Associate in the MFA Program Public Art and New Artistic Strategies at Bauhaus-University in Weimar (Bauhaus-Universität Weimar) since 2009, focussing in particular on developing and implementing international projects. She grew up in London, Marseille, Rabat, Prague, Genoa and Athens. She studied Linguistics at Georgia Augusta University, Göttingen, Political Science and Visual Art at San Jose State University, Visual Art at State University of New York, Purchase (BFA), completing her graduate studies in Painting and Art History at Pratt Institute, New York (dual degree, MFA/MS). She then completed the postgraduate program Art in Context, at the University of the Arts, Berlin (MA), and defended her PhD, focussing on (human) milk as drawing material, and historic science fiction imagery from the GDR/FRG, in the PhD Programm in Art and Design at Bauhaus-Universität, Weimar, with highest honors (summa cum laude). She is co-founder of the project space arttransponder in Berlin and was its artistic co-director until 2009. arttransponder focuses on participatory art at the interface to other disciplines.

www.lisaglauer.de

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