the continuous stream of beginnings and endings

Verónica Lehner, Juli Schmidt, Hyejeong Yoo; kuratiert von Sylvia Sadzinski & Katharina Koch Eröffnung: 4.3.2023 // Ausstellung: 5.3.-14.4.2023

Ausstellung

© Stefanie Rau, operative.space

Ausstellung

5.3.-14.4.2023 //
Mi-Sa 16:00-19:00

Eröffnung

4.3.3023 // 19:00

Bilder

Bilder Eröffnung

 

Fotos: Katharina Koch

 

Bilder Ausstellung

 

Fotos: Ivonne Thein

Installation, Fotografie, Objekte

 

In the continuous stream of beginnings and endings widmen sich Verónica Lehner, Juli Schmidt und Hyejeong Yoo in Fotografien, Objekten und installativen Skulpturen den konstanten Veränderungen, die auf Körper durch Zeit und Umwelt einwirken. Sie verhandeln die meist unsichtbaren Momente der Veränderung, die permanent wirken, und gleichzeitig die sichtbaren kurzen Augenblicke von Intimität, die sich dauerhaft in unsere Haut einschreiben.

 

Die Haut ist ein sinnliches, resistentes sowie verwundbares Organ. Mit ihr nehmen wir Berührungen wahr. An ihr zeigen sich unsere Emotionen und Verletzungen. Sie ist Ort des Erinnerns und Bewahrens und zeugt von kollektiven Archivierungspraxen und persönlichen Traumata. Sie ist jene Fläche, mit der sich Körper und Welt berühren. Haut umhüllt und schützt, grenzt ab und versteckt, während sie zeitgleich offenbart und zeigt. Ihre widersprüchlichen und ambivalenten Eigenschaften werden im Rahmen der Ausstellung künstlerisch verhandelt.

 

Verónica Lehners Skulpturen changieren zwischen Malerei und Bildhauerei. DieMalerei wird räumlich, verliert ihre vermeintliche Zweidimensionalität und wird zu einem eigenen Körper, der in Beziehung mit der Architektur des Raumes und den Körpern darin tritt.
Im Zentrum steht neben der Farbigkeit dieMaterialität der Farbe selbst. Mit der Zeit wird sich die stofflich wirkende Installation Unsettling Attachments (2023) durch das Einwirken von Zeit und Gravitation verändern: Die Arbeit wird sich weiter Richtung Boden bewegen, sich dehnen, ihre Form unter dem Einfluss von Wärme und Kälte verändern und erhält dadurch einen organischen Charakter. An einen Kokon erinnernd,wird sie zu einer sich verändernden Membran, die fast organisch wirkt und den Ausstellungsraum in einem anderen Zustand verlässt, als sie ihn betreten hat.

 

Juli Schmidts Arbeiten widmen sich den physischen Begrenzungen von Körpern sowie den sinnlichen Wahrnehmungen, die sich in der Haut als Erinnerungsspuren einschreiben. Das vermeintliche Außen findet seinen Weg ins sogenannte Innere und umgekehrt. Die Haut wird zu einer Membran, die in beide Richtungen durchlässig ist. Durch das Material Wachs wird die Durchlässigkeit fast spürbar. Juli Schmidt stellt unsere Wahrnehmung auf die Probe. Sie hinterfragt konventionelle Betrachtungsweisen von Haut, Hülle und Schutz, deutet diese um und ermöglicht durch Verschiebungen einen permanenten Perspektivwechsel, der die Begrenzungen des Körpers für einen kurzen Moment sprengt.

 

In der fotografischen Serie Carrying, Caring (2022) begibt sich Hyejeong Yoo auf die Suche nach der Bedeutung des Ichs. Wo und wann beginnt das Ich und wann endet es? Wie verhält es sich zu der oder dem Anderen im Allgemeinen und wie zu der Figur der Mutter im Besonderen? Hyejeong Yoo widmet sich dieser Ambivalenz zwischen Eins-Sein und zwei voneinander getrennten Ichs, die sich mit der Zeit des Lebens wandelt.

 

VERÓNICA LEHNER (*1980 Cali) hat einen MA in Raumstrategien von der Kunsthochschule Berlin-Weißensee inne und einen BFA in Bildender Kunst von der Universität Los Andes in Bogotá. Ihre Arbeit ist eine stetige Erforschung von Räumen, Prozessen und Materialitäten. Seit einiger Zeit experimentiert sie mit der Performativität von Farbe, die auf die spezifischen architektonischen Elemente und Materialien des jeweiligen Ausstellungsraums reagiert. www.veronicalehner.info

JULI SCHMIDT (*1986) lebt und arbeitet in Berlin und schloss ihr Studium 2022 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig mit dem Diplom ab. In ihren Fotografien, Objekten und Videos beschäftigt sie sich mit dem Körper, seinen Definitionen, fließenden Grenzen und seiner fragilen Materialität. www.julischmidt.de

HYEJEONG YOO (*1992 in Seoul) lebt und arbeitet in Leipzig. Nach einem Bachelor in Fotografie an der Chung-Ang Universität hat sie 2022 ihr Diplom in Fotografie
an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig erworben. Ihre Arbeiten, die sie auf performative Weise inszeniert, eröffnen einen Dialog rund um den Begriff der Geburt und des Todes, der An- und Abwesenheit. www.hyejeongyoo.de


the continuous stream of beginnings and endings
(5.3.-14.4.23) findet im Kontext der Ausstellung HAUT – Hülle, Organ, Archiv (10.2.-7.5.23 im ZAK – Zentrum für Aktuelle Kunst / Zitadelle Spandau) statt, einer Kooperation zwischen dem Frauenmuseum Berlin e.V. und alpha nova & galerie futura.

 

 

 

 

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