2016 wird alpha nova & galerie futura 30 Jahre alt. Anlass genug, sich den vergangenen wie gegenwärtigen Positionen, Perspektiven und Utopien der Akteurinnen zu widmen; Dialoge zu initiieren, Bögen zu schlagen, sowie nach Kontinuitäten und Brüchen zu fragen. Das Jubiläumsprogramm umfasst die Präsentation des 30jährigen Archivs der alpha nova & galerie futura (Mai-August 2016), begleitet von Veranstaltungen mit Vorträgen, Gesprächen, Filmpräsentationen, Lesungen und Workshops, sowie eine intergenerative Gruppenausstellung im Kunstquartier Bethanien im August 2016. Im Rahmen dieser finden eine Podiumsdiskussion, Performances, Workshops sowie eine Führung durch die Ausstellung statt.
Das erlebbare Archiv der alpha nova & galerie futura
Das Archiv von alpha nova & galerie futura wird in Form einer mobilen Struktur mit Bildern, Texten, Katalogen, Dokumenten, Objekten und audiovisuellen Medien unter der Mitarbeit von Künstler_innen, Autor_innen und Theoretiker_innen zwischen Mai und August 2016 gesichtet, aufgearbeitet und erstmalig öffentlich zugänglich. Aus den Materialien entsteht eine installative Arbeit, die in prozesshafter und wandelbarer Form die unterschiedlichen Medien in Disposition setzt. Dadurch werden die Geschichten, künstlerischen Biographien und Werke im Wandel und Wirken des Kunstraums spannungsvoll visualisiert. alpha nova & galerie futura hat mehrfach den Standort innerhalb Berlins gewechselt: von Zehlendorf, nach Friedenau bis auf die Grenze zwischen Kreuzberg und Treptow. Ein Fokus der Aufarbeitung liegt darin, die jeweiligen Verbindungen und Bezüge der Galerie zu ihren wechselnden lokalen Umfeldern sichtbar zu machen.
Geschichte
Das Projekt FUTURA – Weibliche Visionen in Kultur, Politik und Kunst wurde 1986 in einer politischen Umbruchsituation, dem Jahr der Umweltkatastrophe von Tschernobyl, als experimenteller Ort für gesellschaftliche Gegenentwürfe gegründet. Im Rahmen des Projektes FUTURA bildete die galerie futura einen besonderen Schwerpunkt. Sie wurde zum Laboratorium, um herrschenden Kunstbetriebslogiken eigene Strukturen, Räume und (Re)Präsentationsmöglichkeiten explizit für Künstlerinnen entgegenzusetzen. Die Gründerinnen gehörten vorwiegend der 68er Generation an. Sie waren Repräsentantinnen der zweiten Frauenbewegung und ihrem internationalen Engagement im Kontext der Frauen-Friedens-Bewegung. Zum Symbol für den Widerstand der Frauen nach Tschernobyl in Berlin wurde die Drächin FUTURA, die als Kunstobjekt vielen Demonstrationen vorangetragen und zur Namensgeberin des Projektes und der Galerie gewählt wurde. Das Motto des Jubiläumsjahrs greift unter dem Titel „Welcome to Futuristan“ dieses Thema wieder auf, schlägt den Bogen zu heute und verweist implizit auf die Zukunft.
Programm
Ausstellung // Archivpräsentation
18.5.- 30.7.2016 // Do 13.00-19.00, Fr-Sa 16.00-19.00
10.8.-27.8.2016 nach Anmeldung: mail@alpha-nova-kulturwerkstatt.de
Künstlerinnen International
Videoinstallation und Gespräch mit der Künstlerin Michaela Melián, kuratiert von Felicita Reuschling
19.5.2016 // 19:00
Film als Experiment. Experimental- und Avantgardefilm von Frauen –
Einblicke in eine besondere Sammlung
Vortrag, Gespräch und Filmpräsentationen von und mit Prof. Dr. Annette Brauerhoch
9.6.2016 // 20:00
Wikipedia-Seminare für Frauen* in Kunst und Kultur// Art and Feminism
Workshops mit Wikimedia e.V. und Anett Vietzke
Einführungsworkshop: 18.6.2016 // 11:00-18:00
Edit-A-Thon: 9.7.2016, 6.8.2016 und 20.8.2016
Feministische Manifeste: Eine Anleitung zur utopischen Spekulation
Lese- und Diskussionsabende, kuratiert von Felicita Reuschling
30.6.2016, 7.7.2016 und 14.7.2016 // 19:00
Workshop: 14.8.2016 // 15:00-18:00 mit ninotschka in Kooperation mit v.a.m.p.s. und Joel Vogel
Blick zurück am Küchentisch
Präsentation des Archivs
Gespräch mit Künstlerinnen und Akteurinnen der alpha nova & galerie futura und Barbara Straka (Schirmherrin Jubiläumsausstellung Welcome to Futuristan)
16.7.2016 // 16:00