Feministische Gesundheitsrecherchegruppe: Curating Sickness

Tori Abernathy // Katrin Dinges // Zuzana Jakalova // Zofia nierodzinska // Romily Walden // Stefanie Wiens

Symposium/Round Table

Schleim auf dem Höhepunkt der Fruchtbarkeit (Spinnbarkeit). Aus: Margaret Nofziger. Natürliche Geburtenkontrolle. Eine kooperative Methode. Irisiana-Verlag, 1980. Nachgedruckt in Gesundheitsbuch, editiert von Ulf Mann (Apothekerkollektiv am Viktoriapark), S. 330.

Round-Table

8.9.2018 // 15:00-18:30

 

Die Feministische Gesundheitsrecherchegruppe lädt zum öffentlichen Gespräch mit Tori Abernathy, Katrin Dinges, Zuzana Jakalova, Zofia nierodzinska, Romily Walden, Stefanie Wiens ein.

moderiert von Inga Zimprich (FGRG)

Wenn wir uns in unserer künstlerischen Arbeit mit radikaler Gesundheitssorge und den normierenden Konzepten von Krankheit und Körper beschäftigen, wollen wir in unseren Kulturproduktionen Raum schaffen für die Zeit, die Care-Arbeit und Fürsorge erfordern. Nicht nur die physischen und zeitlichen Räume von Institutionen stehen unserem Wunsch nach verletzlicheren Produktionsweisen im Weg, sondern oft auch unsere internalisierten Vorstellungen davon, wie effizient und ökonomisch wir selbst kulturelle Arbeit verrichten müssen. In der Konsequenz werden Arbeitsweisen, die mehr Zeit, zusätzliche Ressourcen und Assistenzen benötigen, an zahlreichen Punkten künstlerischer Produktion ausgeschlossen. Was hält uns aber davon ab, unsere Arbeitsweisen und Produktionsräume effektiv an diesen Bedürfnissen auszurichten? Wie schaffen wir Produktionsweisen, die Sick Time, Crip Time und Caring Time berücksichtigen können?

Das Panelgespräch bringt Kulturarbeiter*innen zusammen, die sich in Ausstellungen, Vermittlungsprojekten und aktivistischer und künstlerischer Praxis mit Gesundheitssorge, Krankheit und Behinderung befassen. Im Austausch miteinander wollen wir über Strategien sprechen, aber auch eigenen Widerständen, Hoffnungen und Wünschen nachgehen.

Das Gespräch findet in Englischer Sprache mit Übersetzung ins Deutsche statt.
Das Gespräch bietet Möglichkeiten zur Beteiligung.

Teilnehmer*innen: Tori Abernathy ist bildende Künstlerin und Aktivistin und entwickelt solidarische Modelle gegenseitiger Fürsorge und kollektive Recherchen zu Gesundheit. Katrin Dinges ist Tänzerin, Lyrikerin und Kunst- und Kulturvermittlerin. Zuzana Jakalova kuratiert bei Display Prag unter dem Titel Multilogues on the Now Ausstellungsprojekte zu Krankheit und Gesundheitssorge. Zofia nierodszinska kuratiert in der städtischen Galerie Arsenal in Poznan feministische Ausstellungsprojekte. Romily Walden ist Künstlerin, die zu Behinderung arbeitet. Gegenwärtig entwickelt sie eine Anleitung, wie Zugangsbedürfnisse behinderter Gruppenmitglieder in Künstler*innen- und Aktivist*innengruppen berücksichtigt werden können. Stefanie Wiens ist Kulturarbeiterin und hat Platz da! initiiert, ein Kunstvermittlungsprojekt von und mit Menschen mit Behinderung.

Anlässlich des Panels stellt die feministische Gesundheitsrecherchegruppe (FGRG) ihr sechstes Zine Sick Time, Crip Time, Caring Time vor. Das Heft versammelt Fragen, Gespräche und Übungen. Es lädt Personen, die in Care-Kollektiven und aktivistischen und künstlerischen Gruppen arbeiten, ein, Beiträge für eine zweite Ausgabe von Zine #6 zu schreiben.

Mehr Info zur FGRG: www.feministische-recherchegruppe.org

Das Panelgespräch Curating Sickness findet statt im Rahmen von Practices of Radical Health Care, einem Ausstellungsprojekt zur Gesundheitsbewegung West-Berlins der 70er und 80er Jahre. Practices of Radical Health Care wird gefördert vom Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt, M.1 Arthur Boskamp-Stiftung, Gerda Weiler Stiftung für Feministische Forschung, Bildungswerkstätten der LSV Berlin.

Zine #6 wurde finanziert durch Bemis Center for Contemporary Arts, Omaha, Nebraska als Teil der Ausstellung Sick Time, Sleepy Time, Crip Time: Against Capitalism’s Temporal Bullying, kuratiert von Taraneh Fazeli.

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