Charlotte Eifler: feminism is a browser – Screening & Gespräch

Charlotte Eifler; Gespräch mit Claudia Reiche

Präsentation, Veranstaltungsreihe

© Charlotte Eifler

Videoscreening & Gespräch

mit Charlotte Eifler & Claudia Reiche
26.1.2022 // 19:00 (in Deutsch)

hybrid: offline / online Veranstaltung

vor Ort-Regeln:
2G++ (geimpft oder genesen + zusätzlich geboostert oder tagesaktueller Test + medizinische Maske)

zoom-Link:
https://us06web.zoom.us/j/88427557866

[Digital] Feminist Present Futures

Videoscreening & Gespräch mit Charlotte Eifler und Claudia Reiche

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe [Digital] Feminist Present Futures präsentieren wir in einer hybriden Veranstaltung in der alpha nova & galerie futura und via zoom die beiden Videoarbeiten bzw. Webprojekte feminism is a browser (2019-2020 fortlaufend) und the pattern thieves (2021) von Filmemacherin und Künstlerin Charlotte Eifler.
Im anschließenden Gespräch mit Künstlerin, Medienwissenschaftlerin und Kuratorin Claudia Reiche wollen wir folgenden Fragen nachgehen: Wo und wie können die Erb*innen bzw. Nachfahr*innen der Cyberpunks und -feminist*innen der 1980er und 1990er Jahre heute in ihrer Praxis anknüpfen? Welche bestehenden Utopien inspirieren aktuelle Realitäten sowie visuelle Praxen und künstlerische Praktiken?


feminism is a browser
(2019-2020 fortlaufend) 
Ein Cyberwesen verbindet sich mit einem internationalen feministischen Netzwerk von Medienpionierinnen und stellt die Zukunft des Internets in Frage. Die fiktive Figur Yeva langweilt sich in ihrem Webspace Rosegarden. Aufgewachsen im Internet, behauptet Yeva, das Kind des Netzwerks Faces zu sein. Die Faces-Mailingliste wurde 1996 gegründet und ihre 300 Mitglieder leben überall auf der Welt. Yeva möchte ihre so genannten Mütter kennenlernen und taucht in eine feministische Revision des Internets ein.

the pattern thieves (2021)
Die Arbeit stellt das erste Kapitel einer Untersuchung über die Ursprünge und Auswirkungen von Rastern in Kunst, Wissenschaft und Militär dar. Wie prägen Dominanzmuster unsere Körper und Handlungen?
Zwei Diebe befinden sich in einem zweideutigen Raum, die Lichter werfen ein Sicherheitsgitter. Vielleicht stehlen sie einen Mondrian, vielleicht ein hierarchisches Muster, vielleicht tanzen sie auch nur angespannt im Club. Die Logik des Rasters lässt sich nicht nur in der (Kolonial-)Geografie, sondern auch in digitalen Bewertungssystemen finden. Vielfältige Informationen über Körper, Landschaften und Situationen werden in binäre Systeme eingespeist, um klassifiziert zu werden. Einmal gerastert, bleibt wenig Raum für Prozesshaftigkeit und Mehrdeutigkeiten. Die Diebe im Video beabsichtigen, Raum für neue Unordnung zu schaffen.

Charlotte Eifler ist eine in Leipzig und Karlsruhe lebende Künstlerin und Filmemacherin. Ihre Arbeiten beschäftigen sich mit Politiken von Repräsentation, Abstraktion und Berechnungen bzw. Computation. Mit einem Schwerpunkt auf feministischen Ansätzen an der Schnittstelle zu Science Fiction erforscht sie Prozesse der Bildproduktion und Imaginationen alternativer Zukünfte. Derzeit ist sie Dozentin für Bildpolitik an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) im Fachbereich Medienkunst/Film. Charlotte hat ihre Arbeiten unter anderem auf der ACM Siggraph Art in Los Angeles, im Museum Würzburg, im Le printemps de Toulouse, im Sapporo International Art Japan, im Haus der Kulturen der Welt in Berlin, im IMPAKT Utrecht, bei den Kurzfilmtagen Oberhausen und in der ARD Mediathek präsentiert. Aufenthalte und Stipendien ermöglichten ihr Forschungen in Moskau (Rosa-Luxemburg-Stiftung), New York (KdFs Foundation) und Mexiko-Stadt (Institutio Nacional de Bellas Artes y Literatura). http://charlotteeifler.works

Dr. Claudia Reiche ist Künstlerin, Medienwissenschaftlerin und Kuratorin. Sie arbeitet zu Fragen der Medialität in Feldern von Psychoanalyse, Film, Bildkulturen und über Kulturen des Digitalen und deren epistemologische, ästhetische und politische Effekte und ist in weiblichen und queeren Projekten engagiert, die die Grenzverläufe von Kunst und Wissenschaften verzeichnen, so im thealit Frauen.Kultur.Labor. Bremen.
Sie war core group member des Old Boys Network (z.B. documenta x, hybrid workspace, Kassel, first cyberfeminist international). Zuletzt verwaltete sie die Professur für Theorie und Geschichte gegenwärtiger Medien an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Ihre Einzelausstellung HIJRA FANTASTIK, die 2018 in Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut Bangalore entstand, war im selben Jahr im Schwulen Museum Berlin zu sehen.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe [Digital] Feminist Present Futures und findet statt im Rahmen des Vorspiels der transmediale und CTM.

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