Feministische künstlerische Positionen im Spiegel ihrer Materialitäten

Dr. Gabriele Schor // Prof. Liz Bachhuber

Symposium/Round Table, Veranstaltungsreihe

Renate Bertlmann, Messer-Schnuller-Hände, 1981 S/W Fotografie auf Barytpapier 39 x 29 cm Unikat © Renate Bertlmann / VG Bild-Kunst, Bonn, 2019 / SAMMLUNG VERBUND, Wien.

Round-Table

24.10.2018 // 19:00

Bilder

Bilder Veranstaltung

Fotos: Kim Bode

Round-Table-Diskussion mit Dr. Gabriele Schor (SAMMLUNG VERBUND, Wien) und Prof. Liz Bachhuber (Bauhaus-Universität Weimar)
Moderation: Dr. Lisa Glauer

Die feministische Kunst ab 1968 lässt sich nicht nur hinsichtlich ihrer thematischen Auseinandersetzungen genauer bestimmen, sondern auch insbesondere durch eine Neuaneignung von Medien und Materialitäten. Die Entstehung einer spezifisch auszumachenden Ästhetik und Ausdrucksform ist auch durch ein sich formierendes neues Selbstbewusstsein entstanden, weiblich konnotierte Materialien in der Kunstproduktion zu aktualisieren sowie den weiblichen Körper als Primärmedium der Selbstbestimmung einzusetzen. Die Veranstaltung beleuchtet, wie die konkrete Verschränkung von Materialität und Medien mit Inhalten und Deutungsweisen der feministischen Kunstproduktion verbunden sind.

Dr. Gabriele Schor – Gründungsdirektorin der SAMMLUNG VERBUND, Wien
Gabriele Schor leitet seit 2004 die SAMMLUNG VERBUND, die sie mit zwei Schwerpunkten aufgebaut hat: die ´Wahrnehmung von Räumen und Orten´ sowie ´Feministische Kunst der 1970er-Jahre´. Sie prägte den Begriff ‚Feministische Avantgarde’, um die Pionierleistung der Künstlerinnen hervorzuheben. Zahlreiche Publikationen: u.a. 2009 Birgit Jürgenssen-Monografie, 2012 Catalogue Raisonné zum Frühwerk von Cindy Sherman, 2014 Francesca Woodman, 2015 Kompendium zur Feministischen Avantgarde, 2016 Renate Bertlmann, 2018 Louise Lawler.

Prof. Liz Bachhuber
Die Bildhauerin und Installationskünstlerin Liz Bachhuber beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit dem Fundstück in der Kunst und der Beziehung des Menschen zur Natur, Recycling und den globalen Implikationen des ungehemmten, grenzenlosen Konsums samt dem daraus entstehenden Müll. Davon ausgehend entwickelte sie eine Strategie der Nachhaltigkeit für ihre aufwendigen und materialbetonten Installationen. Seit 1978 nimmt Liz Bachhuber an Einzel- und Gruppenausstellungen in Galerien, Museen und alternative Räume im In- und Ausland teil und realisiert Projekte im öffentlichen Raum. Als Professorin der Freien Kunst an die Bauhaus-Universität Weimar (1993 – 2018) arbeitete Liz Bachhuber zusammen mit Umweltingenieuren an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft. Mit Unterstützung des DAAD gründete Liz Bachhuber im Jahre 2001 das englischsprachige, international-orientierte Master of Fine Arts-Programm „Public Art and New Artistic Strategies/Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien“, das sie bis 2011 leitete.

Dr. Lisa Glauer
Lisa Glauer ist Künstlerin und Kunsthistorikerin. Seit 2009 ist sie Dozentin im Master-Programm „Public Art“ und „New Artistic Strategies“ der Bauhaus-Universität Weimar. Sie studierte Linguistik an der Georg-August-Universität in Göttingen, Politikwissenschaften und bildende Kunst an der San Jose State University in Kalifornien und bildende Kunst an der State University in New York. Sie graduierte in Malerei und Kunstgeschichte am Pratt Institut in New York und beendete das Postgraduierten-Programm „Art in Context“ an der Universität der Künste Berlin. Kürzlich promovierte sie zum Thema „(human) milk as drawing material, and historic science fiction imagery from the GDR/FRG“ im Programm „Art and Design“ an der der Bauhaus-Universität Weimar und schloss ihre Dissertation mit der Bestnote summa cum laude ab. Außerdem ist Lisa Glauer Mitgründerin des Projektraums arttransponder in Berlin und leitete den Kunstraum als Co-Direktorin bis 2009.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe Revolt She Said – dekoloniale und feministische Perspektiven auf 68, kuratiert von Andrea Caroline Keppler (District Berlin), Dr. Katharina Koch und Dorothea Nold (alpha nova & galerie futura) im Gespräch mit Karina Griffith (District Atelierstipendiatin 2018 und Recherchestipendiatin Decolonizing 68) sowie Sharon Adler, Prof. Liz Bachhuber, Madeleine Bernstorff, Nathalie Anguezomo Mba Bikoro, Dr. Lisa Glauer, Dr. Natasha A. Kelly, Prof. Azade Köker, Martina Kofer, Dr. Corina S. Kwami, Pınar Öğrenci, Dr. Peggy Piesche, Elianna Renner, Robert Schmidt-Matt, Dr. Gabriele Schor, Valeria Schulte-Fischedick, Kelvin Sholar, Elżbieta Sternlicht, Merle Stöver und PD Dr. Anja Zimmermann.
Die Veranstaltungen sind eine Koperation zwischen alpha nova & galerie futura und District Berlin.
Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Medienpartnerin: AVIVA-Berlin

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