The Golden Brown Girls: Lanais, Lies and Love

The Golden Brown Girls (Indrani Ashe, Shannon Lewis, Sara Umar)

Ausstellung, Workshop

The Golden Brown Girls, Poster, 2017

Ausstellung

22.1.-18.2.2017 //
Mi-Sa // 16:00-19:00

Eröffnung

21.1.2017 // 19:00

Workshops

Video und Drehbuch Workshops mit den Golden Brown Girls
28.1., 4.2., 11.2., 18.2.2017 // 16:00-19:00

Bilder

Bilder Eröffnung und Ausstellung

Fotos von alpha nova & galerie futura

Rauminstallation – Video

Palmendekor, Chaiselongues, schrille Mode und dauergewellte Frisuren – die 1980er könnten sich – zumindest aus heutiger Sicht – visuell nicht klischeehafter präsentieren als in der US-amerikanischen Sitcom The Golden Girls, in der vier Damen über 50 in Florida in einer Wohngemeinschaft zusammenleben. Distanziert von ihrem bisherigen Haus-, Ehefrauen und Mütterdasein setzen sie sich alternative Lebensziele, philosophieren über Gott und die Welt und verhandeln dabei durchaus gesellschaftskritische Fragen.
Mit der Ausstellung “Lanais, Lies and Love” des Künstlerinnentrios The Golden Brown Girls werden diese Assoziationen neu inszeniert, parodiert und im anderen Gewand in eine unbestimmte Zukunft transferiert.

Die Künstlerinnen schaffen mit einer Nachstellung des Lanai ein Florida-Outdoor-Setting in den Berliner Galerieräumen. Hier werden nicht nur die drei aktuellsten noch unveröffentlichten Filmepisoden der Webserie The Golden Brown Girls präsentiert. Insbesondere dient das Dekor auch als Filmset. Dieses orientiert sich optisch an dem der Originalsitcom The Golden Girls: Tropische Pflanzen, Fototapete, Sonnenliegen und Fernsehmonitore.
Seit 2014 produzieren die Golden Brown Girls die gleichnamige fortlaufende Webserie, in der die Künstlerinnen zu Protagonistinnen ihrer eigenen Filmepisoden werden. Sie greifen dabei Thematiken auf, die sie als im Kunstfeld aktive Frauen of Color bewegen und setzen sie überspitzt in Szene: Mal stehen die sich als posh darstellenden Londoner und Berliner Kunstszenen mit ihren Allüren und smalltalk Manien im Fokus, mal geht es um die Bekanntheit und Sichtbarkeit als Künstlerin, aber auch um Familienkonflikte, das Kinderkriegen, egg freezing, Reproduktions- und Körperfragen und natürlich kommen – wie in jeder echten Sitcom – auch Liebschaften und Eifersüchteleien nicht zu kurz.

Der Kunstbetrieb der Gegenwart ist durch strukturellen Sexismus und Rassismus bestimmt, der zu Ausschlüssen, Diskriminierungen und Ungleichheit führt. Schwarze Künstlerinnen und Künstlerinnen of Color sind davon besonders betroffen. The Golden Brown Girls verstehen ihr Projekt als sozial und politisch motiviert. Denn es geht ihnen explizit um Fragen der Repräsentation, Sichtbarkeit, Gleichheit und um das Aufbrechen normativer Strukturen und Sichtweisen, um eine andere Zukunft vorstellbar zu machen.

Die Webserie wird in diesem Sinne zu einer Plattform für das Verhandeln von Identitäten, alternativen Lebensformen, Freundschaft und Zusammenhalt sowie solidarischen und selbstermächtigenden Praxen. Mit ihr wird eine Zukunftsvision entworfen, in der sich die Protagonistinnen selbst als normalisierte politische Akteurinnen präsentieren und neue soziale Strukturen entwickeln.
Im Laufe der vierwöchigen Ausstellung wird in den Galerieräumen eine neue Filmepisode entstehen: “The Golden Brown Girls bring the Berlin Heat”. In mehreren offenen Workshops werden die Künstlerinnen gemeinsam mit weiteren Teilnehmer_innen und Protagonist_innen eine Stoffsammlung vornehmen, ein Script schreiben und dieses schließlich filmisch umsetzen. Die neue Episode wird dann online veröffentlicht werden.

Das Projekt The Golden Brown Girls wurde von den Künstlerinnen Shannon Lewis und Indrani Ashe 2014 an der Goldsmiths University of London gegründet. Kurze Zeit später folgte die Künstlerin Sara Umar, ebenfalls Absolventin der Goldsmiths University. So entstand ein Kollektiv, das jedoch mit jeder neuen Ausgabe der Webserie The Golden Brown Girls neue Teilnehmer_innen einschloss. Die Künstlerinnen verstehen ihr Projekt als “social machine”, d.h. konkret als eine Möglichkeit ihre Zukunftsvisionen zu imaginieren, als eine Plattform für ihre politischen Anliegen und als einen Weg, um neue soziale Strukturen mit gleichgesinnten Akteur*innen zu entwickeln.

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Artists Statement by The Golden Brown Girls

Slapping structural inequality in the face and laughing at it….

The Golden Brown Girls web series is a socially engaged art project, a political platform that re adjusts itself to new locations and collaborators and digital distribution. It is an homage to the American sitcom The Golden Girls where four women over 50 live together post divorces, children, dead husbands etc. to reinvigorate their sense of identity apart from these things. By creating a fulfilled, alternative space fuelled by mutual support, intimacy and laughter the artists transformed themselves into the protagonists of a newly created multiverse. This is a futurist Golden Girls.

The Golden Brown Girls project was founded in 2014 at Goldsmiths University of 
London by visual artist Shannon Lewis in partnership with her colleague Indrani Ashe.
Soon after they invited another artist and Goldsmiths graduate, Sara Umar and an
 informal collective developed, with each iteration involving new participants. We
envision this project as a social machine: a method of imagining our future, a stage for
our political concerns, and a way to create new social structures with like minded
 individuals.

https://www.youtube.com/channel/UCzCt45b1CkifvJ1J9cjq5qw

Event auf facebook

Die Ausstellung ist Teil des VORSPIEL Programms im Rahmen vom CTM Festival 2017.

 

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