Sonya Schönberger: ..lebt und arbeitet in Berlin

Sonya Schönberger

Ausstellung

© Stefanie Rau - operative.space

Ausstellung

18.06.-3.07. + 11.08.-20.08.2021 //
Mi-Sa 16:00-19:00

Eröffnung

17.06.2021 // 18:00 (vor der Galerie)

Grußwort: Paul Spies (Direktor Stadtmuseum Berlin)
Musik von DJ Chiri Moya und Epona

Bilder

Bilder Eröffnung
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Fotos: Christof Zwiener

Presse

 

Medienpartnerin

 

 

In Kooperation mit:

 

 

Mit freundlicher Unterstützung:

Videoinstallation

Mit …lebt und arbeitet in Berlin widmet sich Sonya Schönberger in einer installativen Videoarbeit den unterschiedlichen Gründen, Erwartungen und Realitäten, die mit weiblicher Arbeitsmigration nach Berlin verknüpft sind. Zehn Künstlerinnen und Kulturarbeiterinnen, die in den letzten Jahrzehnten aus unterschiedlichen Ländern und in unterschiedlichen Phasen ihres Lebens mit ihren individuellen Beweggründen nach Berlin kamen, treten in einen Austausch miteinander und teilen ihre Wünsche, Erwartungen und Erfahrungen.

Berlin ist seit jeher ein Ort, der mit der Vorstellung an ein besseres, sichereres und freieres Leben assoziiert wird. Heute ist Berlin mehr denn je eine Stadt der Zugezogenen. Eine Stadt, die speziell für Kunst- und Kulturschaffende einen Zufluchts- und Sehnsuchtsort verkörpert, an dem Selbstverwirklichung möglich scheint.

In den persönlichen Geschichten der interviewten Frauen, ihrer Suche nach Arbeitsmöglichkeiten, Produktionsräumen, Netzwerken und prinzipiell einem selbstbestimmten Leben werden nicht nur private Motive, sondern auch strukturelle Schwierigkeiten und gesellschaftliche Hürden, die mit Migration generell und insbesondere mit Migration aufgrund von Arbeit verknüpft sind, sichtbar. Ihre individuellen Erzählungen verdeutlichen kollektive sowie soziale und politische Strukturen innerhalb Berlins, in denen immer wieder auch Erfahrungen von Ausgrenzung im Allgemeinen und Sexismus, Rassismus und Klassismus im Speziellen ausgehandelt werden müssen. Das bietet zugleich Anlass dafür, Fragen nach dem aktuellen und zukünftigen gesellschaftlichen Zusammenleben in der Stadt gerade in Hinblick auf die soziale und berufliche Gleichstellung von Frauen zu verhandeln. Insbesondere der Kunst- und Kulturbereich ist nach wie vor stark von strukturellen Ungleichheitsverhältnissen geprägt. Wie wollen und können wir in einer multipluralen Stadtgesellschaft miteinander leben? Wie können wir uns gegenseitig solidarisch (unter-)stützen und so Selbstverwirklichung und Selbstermächtigung tatsächlich leben?

Das Ausstellungsprojekt …lebt und arbeitet in Berlin erweitert das Videoarchiv Berliner Zimmer, das Sonya Schönberger in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Berlin begonnen hat. Sie schafft seit 2018 ein interaktives, ständig wachsendes Archiv aus Video-Interviews mit Berliner*innen, das jederzeit online zugänglich ist und als digitaler Bestandteil der stadthistorischen Sammlungen langfristig aufbewahrt wird.

Gesprächspartnerinnen: Dagmara Genda, Annett Gröschner, Sonja Hornung, Christa Joo Hyun D‘Angelo, Elza Javakhishvili, Kallia Kefala, Silvina Der Meguerditchian, Nnenna Onuoha, Tanja Ostojić, Barbara Panther

Sonya Schönberger verbindet in ihrer künstlerischen Praxis ihre Studien der Ethnologie und der Experimentellen Mediengestaltung. In den letzten Jahren hat sie ein Langzeitarchiv aufgebaut, für das sie in verschiedenen Ländern private Gespräche mit Zeugen des Zweiten Weltkriegs führte. Mit Hilfe dieses „Archivs der Erinnerungen“ untersucht sie die Auswirkungen der Traumata einer Nation auf zukünftige Generationen. Sie arbeitet auch mit bestehenden Archiven wie dem Nachlass des Journalisten André Müller, der die Nachkriegszeit in Westdeutschland dokumentiert hat, indem er einflussreiche Stimmen kritisch sammelte, oder den Funden einer archäologischen Grabung zur Freilegung der Kriegsgefangenenlagerns des Zweiten Weltkriegs auf dem Tempelhofer Feld in Berlin. Gegenwärtig fokussiert sie ihre Arbeit auch auf den Zusammenhang von Gesellschaft und Natur und befasst sich am Beispiel von Pflanzen mit den Auswirkungen von kolonialer Expansion. Sie verwendet je nach Projekt verschiedene Medien wie Fotografie, Theater, Film, Installation oder Audioformate bzw. deren Kombination.
www.sonyaschoenberger.de

www.berliner-zimmer.net

Projektleitung Stadtmuseum Berliner Zimmer: Nele Güntheroth
Kuratorische Begleitung: Katharina Koch und Sylvia Sadzinski
Kuratorische Assistenz: Ariadna Blanch López

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