Luiza Prado: Between The Beginning of Sense and The Chaos of Feeling.

Luiza Prado de O. Martins

Performance, Veranstaltungsreihe

Luiza Prado de O. Martin - "All Directions At Once"

Lecture Performance & Food Installation

12.12.2019 // 19:00 (auf Englisch)

Bilder

Bilder Veranstaltung

 

Fotos: Katharina Koch // alpha nova & galerie futura

[Digital] Present Feminist Futures

Luiza Prado de O. Martins

Between The Beginning of Sense and The Chaos of Feeling: A Multispecies Banquet

Die Veranstaltungsreihe [Digital] Feminist Present Futures widmet sich der feministischen Erforschung des Internets an der Schnittstelle von Technologie, Kunst und Aktivismus. Dabei geht es auch um das Erforschen der Verschränkungen digitaler und analoger Formen der Wissensproduktion.

Luiza Prado de O. Martins Performance bildet den Auftakt der Reihe. Sie untersucht Aspekte des Teilens und des Überflusses in unterschiedlichen Zeiträumen und verknüpft diese mit einer Kritik des Diskurses zu Entvölkerung, der sich im Kontext der Klimakrise gegen den globalen Süden richtet. Ein Ausgangspunkt der Arbeit ist Luiza Prado de O. Martins GiF-Essay ‚All Directions At Once‘ – bei dem man den Cursor ruhig halten muss, damit sich die Wörter und Bilder entfalten können. Des Weiteren sind traditionelle brasilianische Gerichte zentraler Bestandteil, die für die Besucher*innen zubereitet werden und ein doppeltes Leben führen: Sie sind zum einen bekannte Lebensmittel und werden zum anderen in pflanzlichen Extrakten verwendet, die Fruchtbarkeit und Lust auslösen sollen. Die servierten Gerichte sind ungefährlich und haben keinerlei nachteilige Auswirkungen. Die sinnlichen und poetischen Dimensionen pflanzlicher Heilmittel sollen vielmehr Gespräche über die Unterdrückung der Sexualität und die Reproduktion marginalisierter Gruppen fördern und Vorstellungen radikaler Fürsorge ermöglichen.

Im Kontext der gegenwärtigen Klimakrise wird Umweltzerstörung häufig mit Überbevölkerung in Verbindung gebracht. Dieser Diskurs richtet sich meistens an bereits marginalisierte Bevölkerungsgruppen – jene, die angeblich zu viel Platz in Anspruch nehmen, zu fruchtbar und zu sexuell sind. Diese Argumente werden herangezogen, um die Überwachung von Fruchtbarkeit zu rechtfertigen, die als notwendig für die Regulierung der Weltbevölkerung angesehen wird. Parallel wird das fortwährende Verlangen des Globalen Nordens nach Einweggütern, ausbeutbaren Körpern und natürlichen Ressourcen – alles Schlüsselfaktoren in der anhaltenden Krise – häufig nicht oder nur unzureichend untersucht. Stattdessen wird die Verantwortung und Schuld denjenigen zugeschrieben, die unter den Zwängen jahrhundertelanger Kolonialherrschaft leben.
Luiza Prado de O. Martins performative Arbeit schafft ein Umfeld, in dem digitale und analoge Diskurse verknüpft und in Hinblick auf die Bedeutung von Zeit und ihren Einfluss auf Beziehungen, Affekte und Fürsorgearbeit untersucht werden.

www.luiza-prado.com

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