Ton Steine Wasser – Künstlerische Formen der Neugestaltung Westberlins nach 68

Prof. Azade Köker // Robert Schmidt-Matt

Öffentlicher Raum, Veranstaltungsreihe

Cuvrybrunnen, 2018. Foto: Katharina Koch

Kiezspaziergang & Gespräch

17.11.2018 // 13:30

Bilder

Bilder Veranstaltung

Fotos: Kim Bode

Kiezspaziergang & Gespräch

13:30 Moderierter Kiezspaziergang rund um das Schlesische Tor zu den Skulpturengruppen „Menschenlandschaft“ und „Cuvrybrunnen“
14:30 Round-Table in der alpha nova & galerie futura

mit Prof. Azade Köker (Künstlerin) und Robert Schmidt-Matt (Bildhauer)
Moderation: Martina Kofer (Literaturwissenschaftlerin)

Ort und Treffpunkt für den Spaziergang:
alpha nova & galerie futura, Am Flutgraben 3, 12435 Berlin

Ein Spaziergang mit der Künstlerin Azade Köker zu den in den 1980er Jahren entstandenen künstlerischen Projekten „Menschenlandschaft“ am Schlesischen Tor und „Cuvrybrunnen“ in der Cuvrystraße soll an die sowohl künstlerische als auch kiezspezifische Entstehungsgeschichte der Skulpturengruppen erinnern. Am Schlesischen Tor belebten 1987 acht Künstler*innen unterschiedlicher Herkunft, unter ihnen auch Azade Köker, das damalige karge Terrain in unmittelbarer Nähe zur West-Ost Grenze.
Die zwischen 1983 und 1985 entstandene Brunnenanlage in der Cuvrystraße zeigt einen Schiffsrumpf als Ausgangsform, der ein Gesamtensemble der verschiedenen Stile der Künstler*innen bildet. Beide Projekte sind nicht nur ein sichtbares Zeichen für die auch kosmopolitisch beeinflusste künstlerische Mitgestaltung des öffentlichen Raums. Sie sind darüber hinaus Erinnerungsorte der initiativen Kiezgestaltung durch seine Bewohner*innen in den 1970er und 80er-Jahren. Von daher bergen die Kunstwerke vor allem Geschichten des politischen, künstlerischen und interkulturellen Zusammenlebens, die für den Stadtteil Kreuzberg spezifisch sind, heute allerdings weitgehend vergessen sind.
Mit Azade Köker soll dabei vor allem an die weibliche Geschichte der Kunstproduktion erinnert werden. Wie mit ihrer Skulptur Die Begegnung am Schlesischen Tor und ihren Frauenfiguren als Teil des Cuvrybrunnens wählt sie immer wieder Frauengestalten und -geschichten zum Thema ihres künstlerischen Schaffens. Im Anschluss an den Spaziergang bietet ein moderiertes Gespräch mit Prof. Azade Köker, Prof. Dr. Stefanie Endlich und Robert Schmidt-Matt Raum für einen Austausch zwischen und mit den maßgeblichen Akteur*innen der Kreuzberger Kunstproduktion.

Prof. Azade Köker
ist Bildhauerin und Malerin. Sie studierte zunächst Keramik an der Istanbuler Akademie der Schönen Künste, bevor sie 1972 mit einem Auslandsstipendium nach Berlin kam. Hier studierte sie zuletzt an der HdK bis 1979. In den 1990er Jahren war sie neben Auslandsaufenthalten in den USA und Japan Gastprofessorin in Salzburg und in Bremen. Von 2003 bis 2015 war sie Universitätsprofessorin und Leiterin des Instituts für Bildende Kunst an der Technischen Universität Braunschweig.

Robert Schmidt-Matt
ist seit 1984 freischaffender Künstler in Berlin mit dem Schwerpunkt Bildhauerei. Er studierte Malerei und Bildhauerei an der HdK Berlin. Von 1990 bis 2007 war er künstlerischer Leiter der Sommerakademie Marburg. Von 1995 – 1999 war er Lehrbeauftragter an der HdK für Werkstattpraxis, Keramik. Seit 2002 ist er Bühnenbildner für das Theaterforum Kreuzberg. Robert Schmidt-Matt nahm an zahlreichen Bildhauersymposien im In- und Ausland teil.

 

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe Revolt She Said – dekoloniale und feministische Perspektiven auf 68, kuratiert von Andrea Caroline Keppler (District Berlin), Dr. Katharina Koch und Dorothea Nold (alpha nova & galerie futura) im Gespräch mit Karina Griffith (District Atelierstipendiatin 2018 und Recherchestipendiatin Decolonizing 68) sowie Sharon Adler, Prof. Liz Bachhuber, Madeleine Bernstorff, Nathalie Anguezomo Mba Bikoro, Dr. Lisa Glauer, Dr. Natasha A. Kelly, Prof. Azade Köker, Martina Kofer, Dr. Corina S. Kwami, Pınar Öğrenci, Dr. Peggy Piesche, Elianna Renner, Robert Schmidt-Matt, Dr. Gabriele Schor, Valeria Schulte-Fischedick, Kelvin Sholar, Elżbieta Sternlicht, Merle Stöver und PD Dr. Anja Zimmermann.
Die Veranstaltungen sind eine Koperation zwischen alpha nova & galerie futura und District Berlin.
Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Medienpartnerin: AVIVA-Berlin

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