[Digital] Present Feminist Futures
Marie Kochsiek
Who cares? – Technologien für Menstruation
Wie wird Menstruation in Programm-Code übersetzt und was machen Zyklus-Apps mit den Daten zu Periode, Sex und Stimmung der Nutzenden? Im Self-tracking steckt das Potenzial emanzipativer Selbsterfahrung durch die Speicherung und Visualisierung von Messwerten zu Gesundheit und Körperfunktionen. Gerade beim Tabu Menstruation und sexuelle Gesundheit haben viele ein enormes Bedürfnis nach mehr Aufklärung und besserer Gesundheitsversorgung, vor allem auch Betroffene von Krankheitsbildern wie z.B. Endometriose. Der “one-size-fits-all” Ansatz vieler Apps, wenn es um Nutzungsziel, Körpernorm, Alter, aber auch kultureller und rechtlicher Gegebenheiten geht, wird all den unterschiedlichen Anliegen jedoch kaum gerecht. Noch dazu drängen sich Fragen von Datensicherheit und Privatsphäre auf, denn es geht ja um höchst sensible und private Informationen.
Zu Beginn gibt Marie Kochsiek einen Input zu gängigen Zyklus-Apps und stellt ihre forschende und praktische Arbeit zum Thema vor. Im Anschluss daran versetzen wir uns in der Gruppe in die Lage von Gestaltenden und diskutieren Bedürfnisse und Erwartungen an Technologien zur Selbstbeobachtung von Zyklus und Sexualität.
Zielgruppe für die Session sind Interessierte an und (Ex-)Nutzende von Zyklus-Apps.
Marie Kochsiek ist Research Fellow am Weizenbaum-Institut, Mitgründerin des feministischen Hackspace Heart of Code und des Software-Kollektivs Bloody Health.
Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Reihe [Digital] Feminist Present Futures
Veranstaltung mit Marie Kochsiek, alpha nova & galerie futura, 2019.
Fotos: alpha nova & galerie futura.