Lesung
Sarah Diehl liest aus ihrem neuen Buch „DIE UHR, DIE NICHT TICKT. Kinderlos glücklich“.
„Wenn meine biologische Uhr mir etwas sagt, dann, dass ich im besten Alter bin, dieses Buch zu schreiben.“ (Sarah Diehl )
Immer mehr Frauen bleiben freiwillig kinderlos, nicht nur in Deutschland. Aber das Reden über die biologische Uhr ist so allgegenwärtig, dass Frauen sich selbst misstrauen, wenn sie die Uhr nicht ticken hören. Sie zweifeln ihre eigene Entscheidungsfähigkeit an, weil ihnen vermittelt wird, dass sie etwas anderes wollen müssen. Geht es ums Kinderkriegen, wird unbeirrt festgehalten an der Vorstellung vom angeborenen Mutterinstinkt und an der Idee vom allein seligmachenden Glück der Kleinfamilie. Politik und Gesellschaft bauen demografische und biologistische Schreckgespenster auf, um an alten Familienkonzepten und Geschlechterhierarchien festhalten zu können. Kein Kind zu wollen, gilt als unnatürlich, egoistisch oder feige. Sarah Diehl, Mitte 30 und selbst kinderlos, hat Frauen interviewt, die freiwillig keine Mütter sind. Sie hat erfahren, dass die Gründe vielfältig sind, Egoismus oder Narzissmus gehören nicht dazu. Ihr Buch ist das überfällige Plädoyer für eine vorurteilsfreie und zeitgemäße Einstellung zu weiblicher Identität und für neue Konzepte des solidarischen Zusammenlebens.
Sarah Diehl
„DIE UHR, DIE NICHT TICKT. Kinderlos glücklich“
Arche Literatur Verlag, November 2014.
Sarah Diehl, geboren 1978, studierte Museologie, Afrikawissenschaften und Gender Studies. Sie arbeitet zum Thema „Reproduktive Rechte im internationalen Kontext“, hat hierzu zwei Anthologien veröffentlicht und einen preisgekrönten Dokumentarfilm gedreht: „Abortion Democracy: Poland/South Africa“. 2012 erschien ihr erster Roman „Eskimo Limon 9“. Sie lebt als Schriftstellerin, Publizistin und Filmemacherin in Berlin.
https://sarah-diehl.de/