Deborah Schmidt: material matters – bewegte und widerspenstige Körper

Deborah Schmidt

Ausstellung

Queerfeministische Revolution“, 100 x 80 cm, Acryl auf Leinwand, © Deborah Schmidt

Ausstellung

6.6.-16.7.2015 //
Mi-Sa 16:00-19:00

Eröffnung

5.6.2015 // 19:00
Konzert mit Razor Cunts (Riot Grrrl Cello Duo)

Konzert

4.7.2015 // 21:00
mit Erring Soda (Riot Grrrl Hardcorepunk) & Lily Havoc (Metal/Punk)

Artist Talk

11.7.2015 // 15:00
Deborah Schmidt und j. Cash Hauke (Gender Künstler*_Wissenschaftler*_Akivist*)

 

Bilder

Bilder Eröffnung und Ausstellung

 

Fotos: alpha nova & galerie futura

Presse

Medienpartner*in:

 

taz vom 9.7.2015

queerfeministische Malerei

In der figürlichen Malerei von Deborah Schmidt steht der menschliche Körper im Mittelpunkt. Statt klassischer Portraits sind es situative Momentaufnahmen, in denen die Körper in Augenblicken alltäglicher Aktivität festgehalten werden. Sie sind stets in Bewegung – in Interaktion mit sich selbst oder mit anderen, teils in sich gekehrt, teils extrovertiert, manchmal fragmentiert und grenzüberschreitend. Immer erscheinen sie als selbstbestimmt handelnd. In ihren Bildern unterläuft die Künstlerin den passiven Objektstatus herkömmlicher Körperrepräsentationen. Inspiriert von queerfeministischen Ansätzen und Praxen will sie widerspenstige Körper zeigen, die sich Normen, insbesondere geschlechterspezifischen Normen, widersetzen. Die Körper in ihren Gemälden strahlen eine selbstermächtigende Dynamik und eine Eigenständigkeit aus, die kaum Verwundbarkeit performiert. Vielmehr sind die Haltungen und Gesten stets stark und selbstbewusst, egal wie unerwartet und unkonform diese auch sein mögen.
Das Format der gegenständlichen Malerei ist im Kontext von Schmidts Ansatz besonders interessant. (Queer-)feministische Kunst findet ihren Ausdruck meist in zeitgenössischeren Medien, die nicht derart patriarchal vordefiniert sind wie die (figürliche) Malerei, die heute nachwievor vorwiegend normativ bestimmt ist. Die Bewegung der Körper und der Eindruck des Momenthaften in den Bildern stehen im Widerspruch zur zeitaufwendigen Materialebene der Malerei. In diesem Sinne steht in den Arbeiten von Deborah Schmidt das Format Malerei in fruchtbarem Kontrast zu den gezeigten Inhalten der Bilder. So wirft die Ausstellung „material matters – bewegte und widerspenstige Körper“ nicht nur Fragen nach künstlerischen Potenzialen auf, in normative Körperrepräsentationen verändernd zu intervenieren, sondern auch in das Medium der Malerei selbst und seine traditionell heteronormative Besetzung.

Deborah Schmidt, geboren 1983 in Berlin, ist Künstlerin und Politologin. Als Zweitstudium studierte sie Kunst und Politik auf Lehramt an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Sie arbeitet als Bildungsreferentin in der Mädchenarbeit und Politischen Bildungsarbeit und setzt sich praktisch wie theoretisch mit der Verbindung von Queer-feminismus, politischen Inhalten und Kunst auseinander.

www.deborahschmidt.de

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