Chryssa Tsampazi: „My, My, My. Why, Why, Why“.

Chryssa Tsampazi

Performance

© Chryssa Tsampazi Studio

Performance

mit Chryssa Tsampazi

22.6. & 25.6.2022 // 18:00 (durchgehend bis 19:00)

Keine Registrierung notwendig
Eintritt frei

Bilder

Bilder Performance

 

Fotos: Guillermo Gudiño © Chryssa Tsampazi Studio

Performance von Chryssa Tsampazi
22.6.2022 // 18:00-19:00  & 25.6.2022 // 18:00-19:00

Ausgangspunkt der Performance war das populäre Lied Menussis, das in Griechenland alle Kinder lernen und zu dem bei Volksfesten getanzt wird. Es handelt von dem Mann Menussis, der weint, weil er seine Frau im Alkoholrausch umbrachte, da sie mit einem anderen gesprochen haben soll. Der Name der Frau ist unbekannt – benannt und bedauert wird nur Menussis. Der mörderische Inhalt des Liedes ist noch heute ein völlig unhinterfragter Teil des kulturellen Erbes der griechischen Kinder.
Chryssa Tsampazi fand bei ihren Recherchen viele inhaltlich ähnliche populäre Lieder auch in Deutschland und darüber hinaus. Die Performance entwicklete sie schließlich anhand des Songs My Delilah von Tom Jones (1968). Der Sänger ersticht in dem Lied seine Frau Delilah, da sie ihn mit einem anderen betrogen hatte.

In der Performance interpretiert eine Gruppe von Jugendlichen den Text des Liedes, wandelt diesen teils ab und eröffnet einen neuen und befreienden Blick auf das auch hierzulande noch wirkmächtige Narrativ des Liedes, welches von heteronormativen Macht- und Besitzansprüchen sowie unterschwellig auch misogynen Vorstellungen zeugt.

Die Performance findet durchgehend zwischen 18:00 und 19:00 statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Der Eintritt ist kostenfrei.

Die künstlerische Praxis von Chryssa Tsampazi basiert auf der Performance von Sprache und unterstützt das Konzept der Intimität mit dem Publikum. Die Körper der Künstlerin und der Teilnehmenden sind hierbei zugleich Subjekte und Vermittlungsmechanismen der Werke. Sie entleiht Begriffe und Praktiken aus dem Theater und der Konzeptkunst, um aus Regie eine Reihe einfacher Anweisungen zu machen. Sie lädt Menschen dazu ein, diesen Anweisungen zu folgen und so unausweichlich zu einem Endergebnis beizutragen. Was sie interessiert ist die Abweichung, die stattfindet im Verlauf einer jeden Arbeit und der kollektive Aspekt der kreativen Erfahrung. Ihre Arbeiten intendieren zweierlei: Sie sollen ein Ereignis in der realen Welt sein und zugleich ein neues Bild von dieser Welt erschaffen. Chryssa Tsampazi lebt und arbeitet in Berlin.
www.tsampazi.com

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